Der für Samstag, 12.06.2021 geplante Vortrag unseres Archivars Bbr. Dr. Wolfgang Nüdling über „Schülerverbindungen als Teil lokaler Korporationsgeschichte“ auf dem Haus e.s.v. Burschenschaft Germania Würzburg wird auf das kommende Wintersemester verschoben. Trotz der zuletzt deutlich gesunkenen Corona-Fallzahlen sind größere Präsenzveranstaltungen ohne Beschränkungen entsprechend den geltenden Regelungen noch nicht zugelassen. Ein Nachfolgetermin wird im nächsten Abituria-Mitteilungsblatt bekannt gegeben. Wir gehen davon aus, dass bis dahin wieder ein weitgehend normales Verbindungsleben möglich sein wird und freuen uns schon auf den persönlichen Austausch über dieses spannende Thema.
Schlagwort: Archiv der Abituria Wirceburgia
Förderung von Röntgen-, Riemenschneider- und Siebold-Gymnasium
Vor 125 Jahren entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen in Würzburg die nach ihm benannten Strahlen. Aus diesem Anlass hat die Abituria an OStD Klauspeter Schmidt, Leiter des Röntgen-Gymnasiums, eine „X-Ray-Box“ mit Literatur, Bildzeugnissen, Röntgen-Gerätschaften und vielem mehr übergeben, das den Schülern unserer Stammschule im Rahmen einer Ausstellung das Leben und Wirken unseres Namenspatrons begreifbar machen soll.
OStD Klaus Gerlach, Direktor des Riemenschneider-Gymnasiums, übergaben wir Kopien der drei ältesten Jahresberichte, die sich bislang nicht im Schularchiv befanden. Schon vor einigen Jahren haben wir dem Riemenschneider-Gymnasium umfangreiches Archivmaterial über historische Schulansichten und die früheren Abiturienten-Vereinigungen zur Verfügung gestellt.
OStD Hansgeorg Binsteiner, neuer Leiter des Siebold-Gymnasiums, gratulierten wir bei unserem Antrittsbesuch zur Übernahme dieses verantwortungsvollen Amts zu Beginn des laufenden Schuljahres. Zugleich boten wir ihm und seiner neuen Wirkungsstätte verschiedene Formen der Zusammenarbeit an. Auch das Siebold-Gymnasium hatte in den Vorjahren Kopien aus dem Abituria-Archiv mit vielfältigem Material zur Schulgeschichte erhalten.
Weitere Informationen sind in der neuen Ausgabe des Abituria-Mitteilungsblatts zu finden, das unter info@abituria.org erhältlich ist.
…der Wissenschaft zur Verfügung gestellt
Zu den vielen studentischen Korporationen Würzburgs gehörten bis zur Auflösung 1933 unter dem Druck der NS-Machthaber drei Verbindungen, denen ausschließlich bzw. überwiegend Mitglieder jüdischen Glaubens angehörten: Salia, Veda und Wirceburgia.
Glücklicherweise haben sich von ihnen Bilddokumente in Form von Couleurkarten und Fotos erhalten, die der Archivar der Abituria Wirceburgia nun elektronisch erfasst und Wissenschaftlern zugänglich gemacht hat, die sich mit der Geschichte des Judentums in Unterfranken sowie mit dem studentischen Korporationswesen beschäftigen: Riccardo Altieri (wissenschaftlicher Volontär am Johanna-Stahl-Zentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken), Dr. Michaela Neubert (Kustodin des IfH – Institut für Hochschulkunde an der Universität Würzburg), Prof. Dr. Matthias Stickler (Professor am Lehrstuhl für Neueste Geschichte an der Universität Würzburg und wissenschaftlicher Leiter des IfH) sowie Thomas Schindler (Stadtarchivar von Haßfurt, Experte für jüdische Studentenverbindungen und Mitarbeiter des „Studentenkurier“, Mitgliederzeitung der GDS – Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte e.V.).
Wolfgang Schmidt (Braunschweig) und Hans-Ulrich Zipfel (Würzburg) wurde bereits herzlich dafür gedankt, dass sie die Couleurkarten der genannten Korporationen aus ihren Studentika-Sammlungen unentgeltlich zur Verfügung stellten. Ergänzt wurden die seltenen historischen Belege um weitere Karten und Fotos der akademischen Wirceburgia aus dem Archiv der Schülerverbindung Abituria Wirceburgia.
Da die Abituria Wirceburgia ein besonderes Interesse daran hat, die Erinnerung an die paritätisch-jüdische Studentenverbindung Wirceburgia zu bewahren, freuen wir uns über jeden Hinweis auf weitere Bilddokumenten, Schriftstücke, museales Sammlungsgut u.ä.
Wolfgang Nüdling
Couleurkarte der paritätisch-jüdischen Studentenverbindung Wirceburgia aus dem Jahr 1908, als die Vereinigung noch im Gasthaus Stachel residierte (das Haus in der Mergentheimer Straße 22 wurde erst 1925 erworben). Archiv Abituria Wirceburgia.
Kontakt:
Abituria Wirceburgia e.V.
Brücknerstr. 5/R
97080 Würzburg
info@abituria.org
Chemiker und Musiker wird Abiturianer
Wer ihn kennt, hört ihn oft schon, bevor er ihn sieht: Dr. Stefan Günter, unser zwar nicht jüngstes, dafür aber neuestes Verbindungsmitglied, ist nie um eine Arie aus seinem reichhaltigen Repertoire als engagierter Chorsänger verlegen. Nach seinem Abitur 1988 am Röntgen-Gymnasium Würzburg studierte er an der Universität Würzburg das Fach Chemie, das er später in Braunschweig mit der Promotion zum Dr. rer. nat. erfolgreich abschloss. Nach dem Abstecher in nördliche Gefilde kehrte der gebürtige Ochsenfurter in sein altes Bundesland zurück, allerdings nicht ins geliebte Unterfranken, sondern in die Höhle des Bayerischen Löwen, sprich in unsere Landeshauptstadt.
Dr. Stefan Günter auf dem Advents-Stammtisch der Münchener Abituria-Gruppe am Sonntag, 11.12.2016. Archiv Abituria Wirceburgia.
Humorvoller Antrag
Der Münchener Ableger der Abituria Wirceburgia kennt Stefan schon lange als gern gesehenen und stets gut gelaunten Gast der monatlichen Stammtische. Entsprechend humorvoll war sein Aufnahmeantrag, den er während des Weißwurstessens am 3. Adventssonntag ausfüllte und unserem glücklichen, am selben Tag aus Würzburg angereisten 1. Vorstand Dr. Fritz Lindner in die Hände drückte. Mangels unseres offiziellen Aufnahmeformulars, das bei der Vereinsleitung in Würzburg liegt, verwendeten wir spontan den „Befindlichkeitsfragebogen“ für Gäste des Weißen Bräuhauses, wo in der Wintersaison die Münchener Stammtische stattfinden. Mit allen notwendigen persönlichen Angaben versehen wird nun hoffentlich der vollständige Abituria-Vorstand das Aufnahmegesuch befürworten und damit für eine positive „Befindlichkeit“ der gesamten Abituria sorgen…
Unser sichtlich gut gelaunter 1. Vorstand Dr. Fritz Lindner. Archiv Abituria Wirceburgia.
Vom Würzburger Madrigalchor zur AMV Würzburg und AMV Arion Dresden
Nicht nur den Münchener Abiturianern ist Stefan Günter bereits bekannt, denn einige jüngere Bundesbrüder haben bereits mit ihm im Würzburger Madrigalchor gesungen, der 1978 von Musiklehrer Karl Kronthaler als Schulchor des Röntgen-Gymnasiums gegründet worden war. Mit dem Verfasser dieser Zeilen gehörte Stefan damals zu den Spaßmachern in der Bass-Stimmlage. Während seines Studiums schloss er sich der Akademisch-Musikalischen Verbindung Würzburg (AMV) an und wurde auch Mitglied der AMV Arion Dresden. Darüber hinaus wirkt er regelmäßig im Chor des Sondershäuser Verbands Akademisch-Musikalischer Verbindungen (SV) bei der Einstudierung und Aufführung großer Chorwerke mit.
Mit seinem Beitritt zur Abituria kann Bbr. Dr. Stefan Günter nun in blau-weiß-grüner Couleur seine Sangeskünste auf unseren festlichen Kneipen und Kommersen einbringen und diese beliebten Veranstaltungen damit musikalisch aufwerten. Da Stefan zudem ein hervorragender Kirchenorganist ist, wird er sich bestimmt auch einmal zum Spielen der „Bierorgel“ bewegen lassen…
In diesem Sinne wünschen wir Stefan einen fröhlichen Start in unser Verbindungsleben und weiterhin viel Vergnügen bei seinen vielen musikalischen Aktivitäten.
Wolfgang Nüdling
Abituria Wirceburgia zu Würzburg – Stammtisch München
Die Abituria Wirceburgia, 1910 von den ersten Abiturienten der Oberrealschule (heute: Röntgen-Gymnasium Würzburg) gegründet, unterhält seit den 1930er Jahren eine Ortsgruppe in unserer Landeshauptstadt München, die mit einigen Unterbrechungen bis heute fortbesteht (s. Literatur). So haben Abiturianer, die aus beruflichen, familiären oder anderen Gründen im Großraum der Isarmetropole ansässig geworden sind, vor Ort die Gelegenheit, die während der Schulzeit in Würzburg geschlossenen Freundschaften zu pflegen. Darüber hinaus werden die Münchener Abiturianer, wie alle Verbindungsmitglieder, mit Hilfe des halbjährlich erscheinenden Mitteilungsblatts über die Aktivitäten in Würzburg auf dem Laufenden gehalten.
Der Münchener Abituria-Stammtisch trifft sich in der Regel einmal im Monat sonntags ab 11:00 Uhr zu einem Frühschoppen mit Mittagessen, wozu auch unsere werten Damen und Gäste herzlich eingeladen sind. Treffpunkt während der Sommersaison ist der Augustiner-Biergarten in der Arnulfstraße 52 (nähe Bayerischer Rundfunk) und in der kalten Jahreshälfte das Weiße Bräuhaus (Im Tal 7).
Literatur
Nüdling, Wolfgang: Der Abituria-Stammtisch in München, in: 100 Jahre Abituria Wirceburgia zu Würzburg 1910 – 2010, SH-Verlag, Essen, 2010, S. 301 – 309.
Schmidt, Werner: Fünfundzwanzig Jahre Würzburger Madrigalchor – Eine Festschrift mit Programmen, Kritiken und Texten, Zell am Main, 2004.
Kontakt
Abituria Wirceburgia zu Würzburg e.V.
Brücknerstr. 5/R
97080 Würzburg
info@abituria.org
Ein verwandelter Wels am Würzburger Mainufer
Zu den beliebten Evergreens von Schüler- und Studentenverbindungen gehört das humorvolle Lied „Im schwarzen Walfisch zu Askalon“, das gerne auf festlichen Veranstaltungen gesungen wird. Auch in Würzburg gab es einst ein Lokal namens „Schwarzer Walfisch“, in dem am 26.11.1910 die ersten Abiturienten der Oberrealschule Würzburg (heute Röntgen-Gymnasium) die Schülerverbindung Abituria gründeten (1). Ihr Ziel, mit Hilfe dieser Vereinigung die Freundschaft über die gemeinsame Schulzeit hinaus zu bewahren und sich dadurch nicht aus den Augen zu verlieren, ist auch heute noch hoch aktuell.
Deren Gründungslokal „Schwarzer Walfisch“, am Würzburger Mainkai gelegen und damit weit entfernt von den Ozeanen unseres Planeten, hat mit dem Wal als größtem Meereslebewesen freilich nichts zu tun. Stattdessen stand ein heimischer Wasserbewohner Pate: der Wallfisch, auch Waller oder Wels genannt. Laut Stadthistoriker Werner Dettelbacher sangen die in der Gaststätte verkehrenden Studenten Victor von Scheffels Schlager “Im schwarzen Walfisch zu Askalon” nach der Melodie von Ludwig Teichgräber recht gerne und bedrängten den Wirt, bis er endlich seine Gaststätte zunächst “Zum schwarzen Wallfisch” umtaufte (2).
Das zweite “l” sollte auch noch aus dem Namen verschwinden, womit in übertragenem Sinn dann endlich der Wels in einen Walfisch verwandelt worden war: Auf der unten abgebildeten Ansichtskarte aus den 1920er Jahren weist die Gebäudefront zwar noch den “Wallfisch” mit Doppel-„l“ auf, in der Beschriftung am linken unteren Rand ist jedoch nur noch ein “l” zu finden und damit der Titel des Studentenlieds korrekt umgesetzt.
Ansichtskarte des Restaurants „Schwarzer Wal(l)fisch“ aus den 1920er Jahren. Archiv Abituria Wirceburgia.
Die Abituria im „Schwarzen Walfisch“
Der „Schwarze Walfisch“ war nicht nur bei Studenten beliebt, sondern wurde auch von Oberstufenschülern der Würzburger Gymnasien frequentiert. So verwundert es nicht, dass die Wirtschaft wie erwähnt 1910 als Gründungslokal der Abituria der Oberrealschule Würzburg diente (heute: Abituria Wirceburgia). Im Januar 1949 war das Lokal für die Abituria erneut ein Ort des Aufbruchs, da hier die erste Mitgliederversammlung nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stattfand und damit der Grundstein für ein bis heute blühendes Verbindungsleben gelegt wurde.
In den nachfolgenden Jahren wurden im „Walfisch“ auch die monatlichen Abituria-Stammtische abgehalten, wofür die Vereinsleitung wegen der enormen Teilnehmerschar den großen Saal buchen musste, der im ersten Stockwerk hinter der breiten Fensterfront lag und auch den markanten Erker mit einbezog. Zu einer dieser Veranstaltungen gestaltete Albin Amann 1950 im Abituria-Gästebuch eine treffliche Zeichnung. Sie zeigt den damaligen 1. Vereinsvorstand Ernst Jung, wie er aus seinem Wohnort Helmstadt kommend über die Alten Mainbrücke zum Walfisch eilt, aus dessen großen Schlund ihm schon die Freunde fröhlich entgegenwinken.
Noch heute treffen sich die Mitglieder der Abituria gerne in ihrem ehemaligen Gründungslokal, wie z.B. am Samstag, 10.12.2016 um 19:00 Uhr.
Zeichnung für das Gästebuch der Abituria der Oberrealschule Würzburg zum Stammtisch am 06.02.1950 aus der Feder von Albin Amann (Abitur 1939). Archiv Abituria Wirceburgia.
Klassentreffen
Seit das Restaurant zum Hotel erweitert wurde, bietet es sich auch für Klassentreffen an, zu denen die Teilnehmer teilweise weite Wegstrecken zurücklegen. So ist beispielsweise bekannt, dass Alfred Otto Haas (1901 – 1983), Schüler jüdischen Glaubens und Abiturient des Realgymnasiums Würzburg (heute: Siebold-Gymnasium), bis in die 1970er Jahre regelmäßig aus dem Exil in Portugal nach Würzburg reiste, um hier seine ehemaligen Klassenkameraden wiederzusehen (3).
Das Restaurant gehört nun schon seit vielen Jahren zur gehobenen Gastronomie Würzburgs und bietet – dem Namen verpflichtet – auf der erlesenen Speisekarte auch ausgezeichnete Fischgerichte an. Schade nur, dass mit der heutigen Bezeichnung „Hotel Walfisch“ der Bezug zum bekannten und beliebten Studentenlied verschwunden ist und wegen des Fehlens des früher einmal vorhandenen Klaviers im Lokal nur noch selten studentische Weisen erklingen…
Wolfgang Nüdling
Das Hotel Walfisch im Mai 2014. Archiv Abituria Wirceburgia.
Literatur
(1) Nüdling, Wolfgang: Die Gründung der Abituria, in: Abituria Wirceburgia zu Würzburg e.V. (Hrsg.), 100 Jahre Abituria Wirceburgia zu Würzburg 1910 – 2010, Würzburg, 2010, S. 25 – 38; ders.: Die Abituria – Hundert Jahre Schülerverbindung des Röntgen-Gymnasiums, in: Direktorat des Röntgen-Gymnasiums Würzburg (Hrsg.), Von der alten OB zum RGW, Festschrift 100 Jahre Abitur am Sanderring 1910 – 2010, Würzburg, 2010, S. 110 – 115.
(2) Dettelbacher, Werner: Zu Gast im alten Würzburg, München, 1993, S. 71 – 72.
(3) Roedig, Christian: Jüdische Schüler am Staatlichen Realgymnasium, in: Schulleitung des Siebold-Gymnasiums Würzburg (Hrsg.), Dem Namen Siebold Ehre machen…, Festschrift und Jahresbericht zum 150-jährigen Jubiläum, Würzburg, 2014, S. 109.
Abituria Wirceburgia
Die Schülerverbindung Abituria Wirceburgia ist eine Vereinigung von Abiturienten Würzburger Gymnasien. Gegründet 1910 als „Abituria der Oberrealschule Würzburg“ gilt das Röntgen-Gymnasium Würzburg als Nachfolger der Oberrealschule noch heute als unsere Stammschule. Mit der Öffnung 1993 für Schüler aller Würzburger Gymnasien wählten wir den Beinamen „Wirceburgia“, um an die gleichnamige jüdisch-paritätische Studentenverbindung zu erinnern, die 1933 von den NS-Machthabern verboten wurde und der auch jüdische Mitglieder aus unseren Reihen angehörten.
Die Abituria Wirceburgia bietet heute ihren Mitgliedern ein vielfältiges kulturelles Programm. So organisieren wir regelmäßig Besichtigungen von interessanten Sehenswürdigkeiten Würzburgs und der näheren Umgebung oder finden uns zu kulinarischen Veranstaltungen ein. Bei den jüngeren Mitgliedern stehen lockere abendliche Treffen und Feiern im Vordergrund.
Darüber hinaus stellen wir Würzburger Gymnasien, der Aktion Stolpersteine und auf Anfrage auch anderen Interessenten Informationen, Bildmaterial etc. aus unserem umfangreichen Archiv zur Verfügung. Mit regelmäßigen Veröffentlichungen über die vielen ehemaligen Würzburger Schülerverbindungen halten wir dieses interessante Kapitel heimischer Schulgeschichte in Erinnerung. Wer diesbezüglich über Informationen oder museales Material verfügt, möge bitte mit uns Kontakt aufnehmen.
Kontakt:
Abituria Wirceburgia e.V.
Brücknerstr. 5/R
97080 Würzburg
info@abituria.org
100 Jahre Abituria Wirceburgia zu Würzburg: 1910–2010.
Redaktion: Dr. Wolfgang Nüdling.
Akadpress: 367 Seiten, Format 17×24 cm, Hardcover.
Klappentext:
Viele Abiturianer haben am Entstehen dieser Festschrift mitgewirkt, um 100 Jahre Verbindungsgeschichte in komprimierter Form zusammenzufassen. Wir konnten dabei auf den schriftlich dokumentierten Erinnerungen längst verstorbener Bundesbrüder aufbauen und die Lücken mit eigenen Erlebnissen sowie den Ergebnissen aus geschichtlicher Forschung und Analyse übergreifender Zusammenhänge füllen. Unser Werk entspricht nun nicht einer klassischen Chronik, welche minutiös Jahr für Jahr die wichtigsten Ereignisse behandelt. Dies wäre schon allein wegen der schmerzlichen, kriegsbedingten Zerstörung unseres Archivs am 16. März 1945 nicht möglich gewesen. Vielmehr haben wir uns für eine Mischung aus geschichtlichen Themen, Beiträgen mit thematischen Schwerpunkten sowie personenbezogenen Informationen entschieden. Dadurch, so hoffen wir, ist es uns gelungen, den facettenreichen, immer wieder Wandlungen unterworfenen Werdegang unserer Abituria von den Anfängen bis heute sowohl informativ als auch unterhaltsam, manchmal nachdenklich und an anderen Stellen heiter zu schildern.
»Furchtlos und treu!«, der Wahlspruch der Abituria, zieht sich wie ein roter Faden durch die Festschrift, welche die ersten 100 Jahre unserer Verbindung beschreibt. War in den Anfangsjahren die Furchtlosigkeit eine wichtige Tugend, um trotz des strengen Verbots von Schülerverbindungen eben solch eine Vereinigung aus der Taufe zu heben und mit Leben zu füllen, so erfuhr die Treue zu den Bundesbrüdern jüdischen Glaubens während der Zeit des Nationalsozialismus eine tiefere Bedeutung vor dem Hintergrund gänzlich anderer Bedrängnisse. Auch in der Zeit nach 1945 hielt unser Motto die Bundesbrüder zusammen, als infolge der 1968er Generation eine lange Zeitspanne ohne neue Mitglieder überbrückt werden musste. Furchtlos wagten wir es 1993, unsere Abituria für Oberstufenschüler aller Würzburger Gymnasien zu öffnen, was unserem Bund eine größere Zahl Mitglieder brachte, die von anderen Schulen stammten und durch ihre anderen Erfahrungen und Erlebnisse eine Bereicherung des Verbindungslebens darstellten.
Mit dieser Festschrift lösen wir auch das Versprechen ein, das Gegenstand jeder Totenehrung ist, nämlich dass wir an unsere verstorbenen Bundesbrüder stets ein ehrendes Andenken bewahren. Nach intensiver Vorarbeit gelang es uns, erstmals seit 1950 wieder ein umfassendes Mitgliederverzeichnis herauszugeben, das sowohl die lebenden Abiturianer umfasst als auch all jene, die nicht mehr unter uns weilen. Sie, die unserem Bund ein Leben lang die Treue hielten und teils unter großem Einsatz den Fortbestand der Abituria gesichert und unsere Werte an die jüngeren Generationen weitergegeben haben, können uns auch heute ein Vorbild sein, furchtlos in die momentan ungewisse Zukunft zu blicken. Denn wenn es uns gelingt, die Treue als gelebtes Fundament unseres Freundschaftsbundes weiter zu vermitteln, braucht uns um den Fortbestand der Abituria Wirceburgia nicht bange zu sein.
Druckexemplare erhältlich bei Akadpress.
Mit dem großen Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 wurde auch unser altes Archiv vernichtet. Wir suchen daher für unsere neue Sammlung ständig nach Material aus vergangenen Zeiten. Wer Schriftgut oder Bildmaterial besitzt, das noch unseren alten Namen „Abituria der Oberrealschule Würzburg“ trägt oder aufgrund unserer Farben blau-weiß-grün der Abituria zugeordnet werden kann, möge bitte mit unserem Archivar Kontakt aufzunehmen.
Gesucht werden alte Fotos, Einladungs- und Postkarten, schriftliche Dokumente und vieles andere mehr. Ein Ankauf solcher Archivalien wäre uns am liebsten. Wer sich von seinen Stücken nicht trennen möchte, den bitten wir um die Anfertigung von Kopien oder Fotos, deren Kosten wir gerne erstatten.
Archivar:
Dr. Wolfgang Nüdling, Abitur 1988 am Röntgen-Gymnasium Würzburg
Kontakt:
Abituria Wirceburgia
Brücknerstr. 5/R
97080 Würzburg
E-Mail: info@abituria.org
Facebook: facebook.com/abituriawirceburgia
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.